4° Etappe
BAGNACAVALLO – SOLAROLO

Von Bagnacavallo nach Solarolo

Strecke von Bagnacavallo nach Solarolo
Abfahrt: Bagnacavallo, Landpfarrei Sankt Peter in Sylvis.
Zwischenstationen: Haus von Nilde Guerra bei S. Potito, Cotignola, Kultstätte Mutter der Gesundheit bei Solarolo
Ziel: Solarolo
Streckenlänge: 20 km
Dauer: 5 Stunden

Von der Landpfarrei Sankt Peter in Sylvis bei Bagnacavallo nehmen Sie Via Bagnoli Inf., dann rechts in Via Bruciamolina und danach weiter in Via Storta. An der Hausnummer 13 können Sie eine kurze Pause im Haus machen, wo die Ehrwürdige Nilde Guerra gewohnt hat. Gehen Sie auf den Damm vom Fluss Senio hinauf und weiter südwärts bis zur Kreuzung mit Via Chiusa, wo sich die Stele 3579 befindet, die uns an die Durchbrechung der nazifaschistischen Front am Fluss Senio im April 1945 erinnert.
Überqueren Sie den Fluss bei der Brücke und gehen Sie weiter auf den anderen Flussdamm bis Cotignola. Auf dem Platz Vittorio Emanuele II befindet sich einen Brunnen. Auf dem Platz des Wiederstands gibt es zwei Stelen, die 2306 und die 2307 zum Gedanken an die Opfer des Zweiten Weltkriegs. Gehen sie auf den Flussdamm weiter und bei Via Ponte Pietra (SP. 62) gibt es einen Brunnen und eine Tafel, auf der steht, wie die Gemeindemühle von Cotignola (Chiusaccia) aussah und funktionierte. Weiter auf dem Flussdamm treffen Sie die Landstraße 7, dann biegen Sie rechts in Via Fabbretti ab. Gehen Sie immer geradeaus bis die Kultstätte Mutter der Gesundheit bei Solarolo.
Dann nehmen Sie Via Madonna della Salute bis zum Ende dieser Straße, dann rechts in Richtung Zentrum, wo die Kirche Maria Himmelfahrt sich befindet.

Nützliche Infos: in manchen Jahreszeiten können einige Dammstrecken (besonders außerhalb der Dörfer) hohen Grass haben, der den Gang verhindert. In solchen Fällen können Sie die kleinen Landstraßen entlang dem Kanal benutzen. Auf der Karte wird die beschriebene Strecke auf den Dämmen gezeigt, sowie eine alternative Strecke unter dem Damm.

Sehenswürdigkeiten

Die Strecke ist ganz flach und läuft durch den niedrigsten Teil der Romagna, unter schönen Landpfarreien, Obst- und Weingärten und Getreidefeldern. Diese Strecke folgt den historischen Romeiweg (Mittelalter), durch den die Pilger die alte Via Faentina (II Jhd.) überquerten und durch den Apennin von Faenza und die Stadt Florenz in die ewige Stadt Rom ankamen.

Unser Weg fängt bei der Landpfarrei Sankt Peter in Sylvis, ein Beispiel der protoromanischen Architektur (oder Architektur des Exarchats) aus dem VII Jhd. Es handelt sich um eine der schönsten und besser erhaltenen Landkirchen der ganzen Romagna. Es scheint, dass diese Kirche der östlichste Hafen des südlichen Rands der Moore der Mündung des Pos war. Sie hat eine schnörkellose Fassade und einen verlegten Glockenturm. Drinnen ist sie durch Rundbögen und Pfeiler in drei Kirchenschiffe unterteilt und auf dem überhöhten Hochaltarraum können Sie einen kleinen Altar, ebenso aus dem VII Jhd., beobachten. In der polygonalen Apsis sind Fresken (1320-25) zu bewundern, die vermutlich von einem Künstler aus Rimini realisiert wurden. Sie zeigen den Erlöser Evangelisten und Aposteln und den gekreuzten Christus zwischen der Madonna und dem Heiligen Johannes.

Bagnacavallo hielt immer Kontakte mit den Städten auf der Via Emilia, denn diese Ortschaft verfügte nicht nur über eine Straße, die sie mit Faenza in Verbindung setzte (als „strada magistra“ = „Hauptweg“ in der Descriptio von 1371 gezeigt), sondern auch über die Flusswege von Senio, Santerno und Lamone, die von Kaufleuten und Pilgern befahren wurden. Das alte „castrum Tiberiacum“ sah ganz anders als die heutige Bagnacavallo aus. Nur der nördliche Teil der Innenstadt weist uns auf das mittelalterliche Dorf. Auf dem Freiheitsplatz (Piazza della Libertà) sind noch den Turm aus dem XIII Jhd. und das nebenliegende alte Palais zu sehen. Von dort entfernen sich einige Bogengänge, die uns an die alte Stadt erinnern.

Im Lauf des Weges geht man am Haus der ehrwürdigen Nilde Guerra vorbei.

Durch Obstgärten und kultivierte Felder kommt man in die kleine Stadt Cotignola an, die seit 1177 diesen Namen hat, wie eine Urkunde desselben Jahres beweist. Die Stadt wurde zu der römischen Zeit gegründet und im Lauf des Mittelalters wurde sie von ständigen Kämpfen betroffen. Viele waren also die Beherrscher, die aus unterschiedlichen Städten kamen: Lugo, Faenza, Ferrara, Venedig und zuletzt aus Rom, als der Kirchenstaat die Stadt von 1409 bis 1859 fast ununterbrochen besaß (die Sforza und die Venetianer konnten nur kurz die Stadt halten). 1372 wurde Cotignola vom Papst Gregor XI zur Stadt Faenza verbunden und dem Giovanni Acuto gegeben, der beschloss, neue Mauer um die Stadt aufzubauen. Von jener Zeit an wurde Cotignola als eine prestigevolle und wichtige Stadt betrachtet, wie auf dem Notariatsakt von Pio de Quondam Zangolino de Pedercinis vom 23. Juni 1376 steht, der sich im Archiv der Stadt befindet. Das einzige Gebäude, das den Zweiten Weltkrieg überlebt hat, ist das Kloster der Observanten aus dem XV Jhd. Die Kirche ist zu Sankt Franz von Assisi gewidmet und enthält, innerhalb eines Glasreliquiars, den unbescholtenen Leib vom Seligen Antonio Bonfadini, einem Prediger aus Ferrara, der sich nach seiner Reise nach Heiligem Land in Cotignola aufhielt und 1482 hier starb. Dieser Ort enthält auch die wunderschönen Gemälde aus dem XV Jhd. von Marchesi und den Zaganelli, sowie die Töpferwaren von Bassi, einem kontemporären Künstler und Maler.

Unter den religiösen Gebäuden lohnt es sich, die Stiftkirche vom Protomärtyrer Sankt Stephan zu besichtigen. Sie wurde im Jahr 1376 aufgebaut. Im Hochaltarraum befindet sich das Graben des Erzbischofs von Dubrovnik Rinaldo Graziani, das im XVI Jhd. vom Künstler Pietro Barilotto aus Faenza eingemeißelt wurde. In der Kirche ist es auch möglich, ein schönes Bild aus der Gewerbeschule der Carracci zu bewundern. Andere Sehenswürdigkeiten sind die Landpfarrei von Sankt Stephan bei Barbiano und der Turm vom Acuto.

Solarolo ist das Ziel der vierten Etappe. Die ersten menschlichen Ansiedlungen in diesem Gebiet gehen auf die Bronzezeit (XVI-XV Jhd. v. Chr.) zurück. Bemerkenswerter ist aber die römische Besiedlung der Gegend, die mit den Ereignissen von Bonomia (Bologna), Faventia (Faenza) und Forum Cornelii (Imola) verbunden war. Die „Limitatio“ (Zenturiation) begann nämlich im Jahr 187 v.Chr. Im Mittelalter folgten viele Herrschaften aufeinander, u.a. die von Faenza, Bologna und schließlich die vom Kirchenstaat, der Solarolo bis die italienische Einheit besaß. Zu der faschistischen Zeit erlitt diese Gemeinde viele Opfer und Schaden. Der Wiederaufbau war langsam aber vernünftig, sodass die Stadt heute lebenswert ist. Es handelt sich um eine moderne Gemeinde, deren wichtigste Sehenswürdigkeiten sind: das Oratorium der Annunziata, die Stadtmauer von den Manfredi (Herrschaften von Faenza), das Schlosstor und die Kultstätte Mutter der Gesundheit. Sie wurde zwischen 1731 und 1736 nach einem Entwurf vom Künstler Carlo Cesare Scaletta aus Faenza gebaut. Der Hauptaltar aus Marmor wurde von den Brüdern Toschini aus Ravenna realisiert. Die Kultstätte wurde einen würdigen Sitz eines Heiligenbilds der Mutter Gottes. Die Andacht des Volks ist von vielen Votivtafeln bewiesen, die hier Platz finden.

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